Freitag, 17. Juni 2016

Mit dem Tesla Model X durch Manhatten

In Europa noch gar nicht auf dem Markt, kann in den USA der Elektro-SUV von Tesla - das Model X - schon bezogen werden. Bei den offiziellen Tesla Händler-Stationen von New York bis San Francisco kann das bullige Fahrzeug aus der Elon Musk Schmiede überdies zur Probe gefahren werden.
Schon im minimalistisch gehaltenen Tesla Schauraum macht das Model X eine impostante Figur, vor allem im Vergleich mit dem fast schon bieder wirkenden Model S beim Eingang. Es sind die auffälligen Flügeltüren im hinteren Bereich des Fahrzeuges, welche das Herz der Auto- und Technikfreunde höher schlagen lässt. Sieht nicht nur stylish aus, sondern ist auch praktisch beim Ein- und Aussteigen. Auch der Innenraum lässt keine Fragen offen. Das große Display in der Mittelkonsole - mit dem fast alle Fahrzeug-Funktionen gesteuert werden können - kennt man in dieser Form auch schon vom Model S. Man setzt also auf vetrautes Design und Funktionalität.
 
Was sofort nach den ersten Metern auf der Straße auffällt ist die überdimensionierte Frontscheibe. Diese reicht bis fast in den hinteren Bereich des Fahrzeuges - ein wenig Raumschiff-Feeling kommt auf. Dieses Gefühl intensiviert sich dann beim Grün werden der Ampel. Wir haben davor in den "Ludicrous" Mode geschalten. Die Beschleunigung - laut Tesla in 3,4 Sekunden auf 100 km/h bei einem Leergewicht von mehr als zwei Tonnen - ist gewaltig und drückt die Passagiere richtig gehend in die ergonomisch geformten Sitze. Wir bewegen uns mit dem Fahrzeug in Manhatten, entlang des Hudson Rivers und bei der nächsten roten Ampel ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Auf der Interstate würde eine solche Beschleunigung sicher für noch mehr gute Laune sorgen. Das Argument Elektro-Fahrzeuge hätten keine Power ist also eindeutig widerlegt.
Eine weitere spannende Funktion des Teslas ist der Autopilot. Auch diesen konnten wir im Rahmen der Probefahrt testen. Ein Klick und schon fährt das Model X von selbst, beschleunigt und lenkt autonom. Wie Tesla erst vor kurzem unterstrichen hat: Beim Autopilot der Modelle handelt es sich nicht um einen "Self-Driving"-Modus. Das Fahrzeug orientiert sich an den anderen Verkehrsteilnehmern. Stoptafeln, rote Ampeln und ähnliches kann der Tesla (noch) nicht erkennen.
Die Ausfahrt mit dem Model X hat in jedem Fall einen mehr als postiven Eindruck hinterlassen. Von Innen- als auch von Außen macht der Sport-SUV eine sehr gute Figur. Wie Tesla per Twitter am 8. Juni (Hier zum Tweet) mitteilte werden Ende des Monats die ersten Modelle auch nach Europa geliefert.

Dienstag, 14. Juni 2016

Von der Stahlmetropole hin zum Innovations Hotspot

Jeder kennt sie, die Startup Metropolen der USA. Das Silicon Valley, Austin (Texas) oder Portland (Oregon). Nun bringt sich eine ehemals für ihren Stahl berühmte Stadt in Stellung und möchte zu einem weiteren Hotspot für innovative Ideen und Unternehmen werden. Facebook, UBER und Google sind schon vor Ort und nutzen die entstandene Infrastruktur für deren technischen Entwicklungen.

Die Rede ist von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania. Die Stadt ist nur knapp eine Flugstunde von New York City entfernt und verfügt seit jeher über eine ausgezeichnete universitäre Landschaft. Nach den großen Stahlkrisen im 20. Jahrhundert, war Pittsburgh in den vergangenen Jahrzehnten eher für seine sportlichen Höchstleistungen beispielsweise des bekannten NFL Teams “Pittsburgh Steelers” bekannt. Nun folgt vielleicht nach dem “Fall” der “Rise”. Vieles spricht derzeit dafür.

Bei unserem letzten US-Besuch konnten wir uns mit dem Handelsdelegierten in New York City der Advantage Austria Michael Friedl über die Transformation und den Aufstieg einer Stadt die kaum wie eine andere in den Vereinigten Staaten für die Old Economy (Stahl und Braunkohle) stand hin zum Internet of Things (IoT) und Robotik Vorreiter unterhalten.

Pittsburgh ist über die USA hinaus bekannt als Stahlmetropole, warum nun der Wandel zum Startup- und Innovations-Spot?

Michael Friedl: Pittsburgh, eine Stadt mit knapp über 300.000 Einwohnern hat eine glänzende, aber danach ins Rosten kommende Vergangenheit hinter sich. Pittsburgh ist für die Stahlindustrie und den Braunkohleabbau, aber auch als Geburtsstadt des Heinz Ketchup bekannt. Familien wie die Carnegies und Fricks prägten in der Anfangsphase die Entwicklung dieser Stadt. Das hat sich durch die Krise, den Verfall des Stahlpreises und Abwanderung der Industrie in den 80er und 90er Jahren stark geändert. Pittsburgh hat aber den turn-around (was auch die Autostadt Detroit versucht) geschafft und zwar sicherlich auch auf Grund des enormen Talentes, das sich in dieser Stadt findet. Der Bürgermeister der Stadt, Bill Peduto, den ich vor kurzem getroffen habe, pflegt zu sagen „in Pittsburgh you get the full talent for half the price”. Pittsburgh ist der Sitz von einigen Top-Universitäten, wie Carnegie Mellon (CMU), die meiner Ansicht nach zu den Top-5 technischen Universitäten in den USA gehört und sich hinter MIT und Cal-Tech nicht zu verstecken braucht.

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