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Ben Young, CEO des Startups Nexercise, einer Fitness App mit 1,2 Millionen Downloads, fragt in die VC Runde an welchen zeitlichen Rahmen sich ein Startup orientieren sollte bis man mit einem Exit - gewinnbringender Verkauf - rechnen könnte. Vier bis fünf Jahre meint Jordan Kong (Institutional Venture Part). Diese Zeit würde es für den Aufbau von Marke, Design, des Vertriebes aber auch dem Zusammenstellen des richtigen Teams brauchen.
Eine weitere Meldung aus dem Publikum fragt nach den Faktoren die man vor der Gründung eines Startups besonders beachten sollte. Mick McCormick (Rubicon Venture Capital) hat darauf zwei Antworten parat: Markt und Vision. Um erfolgreich zu sein, sollte man immer die Größe des Marktes im Auge behalten. Ein Produkt zu entwickeln für das es keine Abnehmer gibt wird auch keine Investitionen finden. Das gilt aber auch umgekehrt, wenn der Markt schon gesättigt ist wird es schwierig Investoren dafür zu begeistern. Besonders wichtig ist es für McCormick, dass ein Startup die Vision die hinter der Idee oder dem Produkt steht überzeugend kommuniziert. Das kann ein wichtiger Faktor sein, gerade im Gespräch mit potentiellen Geldgebern.
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Sunil Pai (DFJ Venture), wirft einen spannenden Punkt ein. Für ihn ist das Silicon Valley und das Gründen von Firmen mittlerweile so etwas wie eine Art Lifestyle geworden. Jeder will ein neues Facebook oder Twitter erfinden und damit Millionen verdienen. “It`s all about the money” - das ist Pai aber eindeutig zu wenig. Der Antrieb bei der Gründung einer Firma sollte nicht der Exit an sich sein. Viel mehr sollte die Vision des Unternehmers im Vordergrund stehen. Was mache ich, warum will ich es machen und welchen Mehrwert hat meine Idee für potentielle Kunden und mehr noch die gesamte Menschheit. Mark Zuckerberg hat bei der Gründung von Facebook sicher nicht damit gerechnet, dass sein Unternehmen die heutige Dimension annehmen wird. Es war seine Vision ein soziales Netzwerk für sich und seine Studienkollegen zu entwickeln und nicht mit Ende Zwanzig Multimillionär zu sein. Die Vision war sein Antrieb, nicht die Millionen die es damit vielleicht zu verdienen gäbe. Die Post-Facebook, -Whatsapp, -Google Generation sei viel zu fokusiert auf den schnellen Dollar, führt Pai weiter aus.
Eine andere wichtige Frage die sich gerade Startups mit dem Produkt Smartphone-App stellen ist welches Geschäftsmodell sie in der ersten Phase wählen sollten. Auf ein Freemium Produkt, mit der Hoffnung auf Investitionen, oder von Anfang an auf ein Bezahl-Modell setzen. Dan Reveh (Commerce Ventures) betont die Wichtigkeit sich über ein Geschäftsmodell prinzipiell im Klaren zu sein. Die Frage ist nur zu welchem Zeitpunkt ein Startup ein solches tatsächlich braucht. Das sollten sich die Gründer überlegen, ebenso wann der Umstieg von Freemium auf etwa In-App Käufe stattfinden sollte. Als Beispiel wird der, in den Staaten gerade bei Jugendlichen beliebte Messenger Snapchat von den Anwesenden leidenschaftlich diskutiert. Das Produkt gibt es seit 2011 und dennoch hat es bis jetzt kein klares Business-Modell. Immerhin wird gerade über Werbung (Anm: heute wurde die erste Ad geschalten) oder einen Verkauf an Yahoo spekuliert. Und trotzdem finden Produkte wie Snapchat reichlich Investitionen. Sie haben Millionen Nutzer, vor allem eine junge Zielgruppe und gelten allgemein als trendy und cool. Das genügt anscheinend in manchen Fällen schon.
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