So oder so ähnlich könnte man das Konzept hinter "Techbreakfast" am kürzesten charakterisieren. Ein wenig mehr gehört natürlich schon dazu, wenn das AOL Gebäude in New York um 8 Uhr morgens seine Pforten für etwa 150 Leute öffnet.
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Um was geht es? Startups präsentieren in angenehmer Atmosphäre - mit Donuts, Bagels und Kaffee - ihre neuen Produkte. In der letzten Reihe sitzen ein paar potenzielle Investoren, dazwischen Interessierte, Netzwerker und Journalisten aus der Tech-Branche. Warum man das so genau feststellen kann, lässt sich einfach erklären: Beim Eingang wird man nach dem Grund des Besuches gefragt und bekommt dann ein passendes farbiges Armband. Investoren bzw. Unternehmen die nach Investitionen suchen bekommen die gleiche Farbe. Auch gibt es ein farbiges Bändchen für Personen die nach Mitarbeitern suchen und ein drittes für jene, die umgekehrt nach einem Job in der Tech/Web Branche Ausschau halten oder sich als Freelancer anbieten wollen.
Verbalizeit ©mittelmedia |
Das Techbreakfast findet monatlich unter anderem in Baltimore, Washington D.C, Philadelphia, Bosten und eben in New York statt. Natürlich gibt es zudem auch einen Ableger im Silicon Valley. Die Veranstaltung ist kostenfrei, die Anmeldung erfolgt über den beliebten Dienst "meetup.com". Ermöglicht werden die Events durch Sponsoring. So kann es schon vorkommen, dass die Bagels und Donuts, als die besten der Stadt angepriesen werden. Zwischen den einzelnen Präsentation, stellen sich die Vertreter der größeren Sponsoren, AOL beispielsweise, den Anwesenden vor und plaudern ein wenig über ihr Unternehmen, aber auch über Projekte die im entstehen sind.
Green Door Labs ©mittelmedia |
An diesem Tag finden sich fünf Startups zur Präsentation ein, die nur ein paar wenige Minuten Zeit haben um ihr Produkt oder ihre Dienstleistung vorzustellen. Danach kommen durchaus strenge Fragen aus dem Publikum. Wer nicht rasch genug antwortet ist eigentlich auch schon raus aus dem Rennen um frisches Kapital. Falsch verstandene Höflichkeiten gibt es hier nicht, was zählt ist die Idee und ob daraus ein Big-Business entstehen kann.
HireZoom ©mittelmedia |
LumiFi ©mittelmedia |
Natürlich kommt vor allem konstruktive Kritik aus dem Auditorium. Warum es noch keine App für Smartphones gibt wird eingeworfen oder dass man am Design noch etwas ändern könnte. Ein Mann im Anzug aus den hinteren Reihen fragt, worin den überhaupt der Vorteil gegenüber ähnlichen am Markt befindlichen Produkten liege. Es geht bei diesen Runden nicht darum Ideen oder Produkte schlecht zu reden, sondern um ehrliches Feedback. Man scheint hier offener, was den Umgang mit Kritik angeht als in anderen Ländern, wo kritische Anmerkungen oft als persönlich und beleidigend gewertet werden anstatt diese dankbar anzunehmen um daraus für die Zukunft zu lernen.
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Gerade auch die Rolle des Techbreakfast Moderators ist spannend. Er fungiert als Vermittler zwischen allen Seiten. Er holt die Unternehmer auf die Bühne und stellt diese kurz vor, gibt selbst Feedback und - ganz wichtig - stellt die Verbindung der Präsentatoren zu den Investoren her. Mit einem lockeren Joke in Richtung Investoren, werden diese direkt angesprochen, etwa ob dieses oder jenes nicht spannend für sie wäre. Die jeweiligen Vertreter der Firmen werden dann auch im Laufe der Veranstaltung persönlich vorgestellt und vors Mikrofon geholt. Es herrscht ein sehr lockerer, fast schon freundschaftlicher Umgang miteinander.
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Vor und auch nach den Präsentationen dreht sich eindeutig alles ums Netzwerken. Man wird gefragt, was man macht, zu welcher Firma man gehört und es werden in entspannter Atmosphäre eifrig Visitenkarten und LinkedIn Anfragen getauscht. Vor allem dieses Miteinander macht das Techbreakfast zu einem beliebten Treffpunkt der Tech- und Web Szene New Yorks.
Präsentationen, September 2014
"Green Doors Labs" programmierte schon für namhafte Kunden wie das Metropolitan Museum of Art. Vorgestellt wurde ein Programm, welches es Bildungseinrichtungen ermöglicht in wenigen Schritten mobile Games zu erstellen.
"HireZoom" ist ein Webportal für den Human Ressources Bereich. So soll es HR Managern einfacher gemachen die geeigneten Mitarbeiter zu finden. Um die Bewerbungsprozesse zu optimieren, wurde neben einem online Interview- auch ein Bewerber Analysetool programmiert.
"Verbalizeit" ist ein Unternehmen, welches sich auf Übersetzungen spezialisiert hat. Zu den Kunden zählt beispielsweise Skype. Die Webseite ist als reines Kundenportal konzipiert. Übersetzungen macht nicht ein Programm sondern professionelle Dolmetscher.
"LumiFi" ist eine iOS only Applikation, mit der man das Licht in Haus oder Wohnung steuern kann. An diesem Produkt haben professionelle Licht Designer mitgearbeitet um die beste Qualität des Lichtlevels zu garantieren.
"EasyPaint" soll einen einfachen Zugang zu Professionisten aus der Maler - und Anstreicher Branche bieten. Hierfür wurde ein Verzeichnis mit diversen Auswahlkriterien sowie einer Zertifizierung der Unternehmen erstellt.
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