Samstag, 29. November 2014

Kleines aber feines Unternehmensmuseum

Mitten im Silicon Valley, in Santa Clara, befindet sich das Intel Hauptquartier. Der amerikanische Tech Konzern gönnt sich auf seinem großzügigen Firmengelände ein kleines aber sehr spannendes Museum bei freiem Eintritt.

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Zu sehen gibt es natürlich allerhand wissenswertes zur Firmengeschichte. Ein weiterer Teil des Museums befasst sich mit der Produktion der Computer Chips bei Intel und gibt spannende Einblicke in die Entwicklung selbiger.

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Einer der Höhepunkte sind sicherlich die ausgestellten alten Computer. Diese können schon durchaus als historisch bezeichnet werden. So befinden sich im Museum etwa diverse Geräte mit Intel Chips der ersten Generationen.

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Das Museum ist immer wochentags von 9:00 bis 18:00, und am Samstag von 10:00 bis 17:00 geöffnet. Parkplätze gibt es am Firmengelände im Visitorbereich.

Mittwoch, 26. November 2014

Co-Working im Zentrum San Franciscos

Der Runway Incubator ist einer der bekanntesten Co-Working Places in San Francicso und das nicht nur weil er sich in den Räumlichkeiten des Twitter HQ befindet.

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Wie man erfährt, war es ein guter Schachzug der Runway Gründer Tom Henderson und Allan Young sich gleich "unter" Twitter im Gebäude in der immer spannender werdenden Market Street Nachbarschaft einzuquartieren. Noch vor wenigen Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, dass es genau diese Gegend sein wird, die durch Gentrifizierung einen ungeahnten Aufschwung nimmt. So steht das South Market Street Quartier heute für Innovation, Startups, schicke Espresso Bars, diverse Co-Working Spaces und Firmenzentralen- und dependancen von Twitter über Airbnb bis zu Google. Allgemein entwickelt sich San Francisco schon seit einiger Zeit zum neuen Startup Mekka der Bay Area und dem Silicon Valley.

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Runway hat genau diesen Trend erkannt als es im Jänner 2013 die großzügigen Räumlichkeiten eröffnet hat. Mit an Bord beim Incubator sind namhafte Partner wie Verizon, Kraft, Amazon, Nestle oder Cisco. Bei der Raumgestaltung stand offensichtlich immer der Community Gedanke im Vordergrund. Der Großteil der Fläche wird gemeinsam genutzt und steht allen Mietern zur Verfügung. So möchte man den Austausch der einzelnen Startups miteinander forcieren. Selbstverständlich gib es aber auch Rückzugsmöglichkeiten, etwa in Form eines Besprechungs-Iglus sowie kleineren Besprechungs-Kojen gleich beim Eingang.

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Regelmäßig finden bei Runway Events statt, die Türen stehen hierbei meistens allen Interessierten offen. Man kann das Gespräch mit Investoren suchen oder an diversen Workshops und Vorträgen teilnehmen. Auch externe Veranstaltungen finden immer wieder Platz, wie beispielsweise im Herbst ein Networkinglunch der "Techbreakfast Silicon Valley" Initiatoren.

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Derzeit bietet der Coworking Space Platz für etwa 70 Startups die durch eine monatliche Miete die gesamte Infrastruktur nutzen können. Runway richtet sich hier vor allem an "early stage" Unternehmen, also Startups, die sich noch in der Anfangsphase ihres Unternehmertums befinden. Zudem liegt der Fokus auf Gründungen im Bereich Innovation. Aber nicht jeder Founder kann sich hier einfach so einmieten, es gibt Kriterien zu erfüllen und man versteht sich als "invitation-only" Community. Das Niveau soll hoch bleiben südlich der Market Street.

Samstag, 22. November 2014

Von Teheran nach New York City

Michael Friedl ist nach seinen Stationen in Johannesburg, Abu Dhabi und Washington D.C. der neue Trade Commissioner der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) in New York City. Von 2007 bis 2012 war er zudem österreichischer Wirtschaftsdelegierter im Iran. Seit ein paar Wochen führt ihn, als Ansprechpartner für österreichische Unternehmen, sein täglicher Arbeitsweg in ein typisches Hochhaus im geschäftigen Midtown im Herzen von Manhatten.

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Von Teheran nach New York City, ein ungewöhnlicher Weg oder ein logischer Schritt?

Michael Friedl:
Vor meiner fünfjährigen Tätigkeit im Iran habe ich das "AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA" Büro in Washington D.C. geleitet. Schon dort hatte ich ein bisschen mit dem Iran zu tun, einerseits leben sehr viele Perser in den USA, andererseits war eine meiner Aufgaben die Beratung österreichischer Firmen zum Thema US-Sanktionen. Da war natürlich der Iran ein Hauptthema. Während meiner Zeit in Abu Dhabi habe ich außerdem fünf Wochen beruflich in Teheran verbracht und erkannt, dass der Iran absolut nicht der „Vorhof zur Hölle“ ist, wie manche Leute glauben, sondern ein faszinierendes Land mit einer bewegten und interessanten Geschichte. Es leben dort viele faszinierende Menschen, die eher nach Europa und generell dem Westen hin orientiert sind. Es besteht ein unglaubliches wirtschaftliches und politisches Potential. Als die Stelle in Teheran ausgeschrieben wurde, habe ich in jungen Jahren nicht lange gezögert und mich beworben.

Jetzt warten neue Aufgaben in den USA auf Sie, wie kam es dazu Trade Commissioner in New York zu werden?

Friedl: Nach dem Iran war ich zwei Jahre in der Zentrale der WKO in Wien. Hier vor allem für Personalkoordination und Personalentwicklung zuständig. Da lernt man nach 13 Jahren Auslandsaufenthalt wieder die Seele und das Getriebe der Organisation gut kennen. Allerdings habe ich den Job als Wirtschaftsdelegierter gewählt, um mein Berufsleben vor allem im Ausland verbringen zu können. Ich möchte vor Ort österreichische Firmen bei der Marktbearbeitung unterstützen. In der Aussenwirtschaft gibt es ein sogenanntes Roulement System, in welchem jedes Jahr frei werdende Positionen ausgeschrieben werden. Die WKO hat um die 80 Außenwirtschafts Centren inkl. diverser Zweigbüros, deren Leitung regelmäßig ausgeschrieben wird. Man bewirbt sich dann nach bestimmten Formalkriterien. So versucht dann jeder, seine spezifische Eignung für einen bestimmten Posten so gut wie möglich darzulegen. Was mir geholfen hat, den sehr begehrten Posten in New York zu bekommen, war meine schon vorhandene Berufserfahrung in den Staaten. Die Tatsache, dass ich dort auch ein Masterstudium in internationaler Politikwissenschaft abgeschlossen habe und über ein weitreichendes Netzwerk verfüge, war sicherlich auch hilfreich. Die intensive Betreuung von österreichischen Firmen in Teheran und der heikle Umgang mit Medien im Iran helfen einem zusätzlich den herausfordernden Job in den USA zu bewältigen. Österreichische Firmen benötigen hier viel mehr Betreuung  als allgemein angenommen wird und zudem steht man doch auch ein bisschen in der „Medienauslage“, da viele Opinion Leader in die USA kommen und viele Ideen gerade hier in New York geboren werden.

Welche Aufgaben kommen nun auf Sie zu?

Ein Trade Commissioner, wie der Wirtschaftsdelegierte oft bezeichnet wird, unterstützt mit seinem Team österreichische Firmen bei ihren internationalen Tätigkeiten. Wir sind als "Advantage Austria" mit über 110 Büros weltweit die primäre österreichische Internationalisierungsagentur, die unseren Firmen bei den oft schwierigen ersten Schritten ins Ausland hilft. Dies reicht von der Weitergabe von Informationen über Auslandsmärkte bis zum organisieren von diversen Events oder auch direktem Coaching der Firmen. Wir sind quasi die Augen und Ohren vor Ort, welche die doch mehrheitlich kleineren und mittleren österreichischen Firmen über Marktchancen informieren und sie bei ihren Außenhandelstätigkeiten supporten. Manchmal suchen wir dafür den richtigen Partner, der von uns vorgeprüft wird, oder wir organisieren Messen und Workshops und machen Werbung für die Innovationskraft österreichischer Unternehmen. Überdies intervenieren wir auch bei Nicht-Zahlung von Seiten der Kunden oder oftmals auch beim Zoll. 
Das Faszinierende an unserer Aufgabe ist es ja, dass wir für ganz unterschiedliche Firmen mit ganz verschiedenen Bedürfnissen und Problemen in immer wieder neuen Märkten arbeiten. Langeweile kommt nie auf. Für diesen Job ist neben der fachlichen Qualifikation auch die Bereitschaft zur Mobilität, Improvisationstalent und direktes Anpacken gefragt. Außerdem muss man einen sehr flexiblen und bereitwilligen Partner haben, sonst wird es mit der Familie nicht unbedingt leichter.

Sie sind jetzt seit wenigen Wochen Trade Commissioner, in welche Richtung wollen sie Ihr Büro entwickeln?

Wir befindet uns sicherlich an einem der spannendsten Plätze der Welt. In dieser Stadt gibt es jetzt nicht viel Industrie, die findet man eher in Ohio, Texas, North Carolina oder Pennsylvania. Aber New York ist die Stadt mit den kreativsten Köpfen, den neuesten Trends und Entwicklungen und manchmal auch den schrägsten und verrücktesten Ideen. Gerade hier kann man neben reiner Export-Unterstützung auch zum Know-How Transfer beitragen. Wir können von hier aus neue wirtschaftspolitische aber auch unternehmerische Ideen und Entwicklungen an die österreichischen Firmen weitertragen. Das heißt eben nicht, dass wir hier nur österreichische Firmen herbringen wollen, damit sie ihre Waren verkaufen, sondern auch, dass sie von hier Input bekommen, wie sie ihre Waren vielleicht besser in Österreich selbst oder in anderen Ländern auf den Markt bringen. Erst vor einigen Wochen hatten wir 15 Vorstände und Marketingchefs nach New York , Philadelphia und Boston eingeladen, die von den Top Universitäten aber auch direkt durch Store-Visits die Zukunft des Einzelhandels kennen lernten. Da ging es um Online versus Offline Handel, um Customer Centricity und den „long-term value of a client“, um Big Data und neue Shop-Konzepte. Modelle, die einfach in der größten und innovativsten Volkswirtschaft der Welt keine Rand-Themen sind. Wir wollen in Zukunft auch diese Zusammenarbeit mit den akademischen Top-Locations wie dem MIT in Boston und Wharton in Philadelphia aber auch darüber hinaus, sukzessive ausbauen. Wir werden einen ähnlichen Know-How Transfer auch in den Bereichen „Future of Healthcare“ und „Future of Personnel Development“ sowie bei der Digitalisierung und in der Robotik anbieten und forcieren. Außerdem arbeiten wir derzeit intensiv an einem Programm, das jungen österreichischen Startups auch am Finanzplatz New York helfen soll. Die Stadt ist zwar noch nicht dort, wo beispielsweise das Silicon Valley steht, aber es wird irrsinnig viel unternommen um Startups aus den Bereichen Web und Tech passende Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen. Es gibt also mehr als genug zu tun hier.

Gutes Stichwort, wo steht die Stadt New York im direkten Vergleich mit anderen Regionen?

Wie ich schon erwähnt habe, ist New York kein echter „industrial hub“. Hier sind viele Dienstleistungsbetriebe im Finanz-, Versicherungs- und Rechtssektor angesiedelt, außerdem besteht eine sehr lebendige und wachsende Kreativwirtschafts- sowie Pharma- und Medizinindustrie. Die Marktbearbeitung ist hier eine ganz andere als in übrigen Ostküstenstaaten, wo es auch Industrieansiedlungsprogramme gibt und wir österreichischen Firmen auch mehr bei Unternehmensgründung und Logistikfragen helfen können. Allerdings hat sich NYC in den letzten Monaten sichtbar stark weiterentwickelt, im September gab es die geringste Arbeitslosenrate seit Jahrzehnten und es wird viel gebaut sowie massiv in die Infrastruktur investiert. Gerade in diesen Bereichen können sich österreichische Firmen ein Stück vom Kuchen abschneiden und mitverdienen. Wir sind bei Gebäudebeleuchtung, Inneneinrichtung und Planung ganz vorne mit dabei. Das macht mich sehr stolz!

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zwischen einer Stadt wie New York City und Wien?

Ich bin jetzt seit zwei Monaten hier, aber ich sehe nicht extrem gravierende Unterschiede zwischen den Mentalitäten. Vielleicht auch, weil es den typischen New Yorker in der Form ja gar nicht gibt. Die Stadt wimmelt von Menschen mit hispanischem Hintergrund, viele weiße New Yorker haben irische oder italienische Namen. Meine Nachbarschaft ist das alte German und Hungarytown. Studenten aus Iowa und Georgia studieren an der NYU, daneben gibt es eine starke Zuwanderung aus Indien und China, Menschen, die hier vor allem im IT Sektor und im Finanzsektor arbeiten. Dazwischen gibt es natürlich die alteingesessenen New Yorker, entweder in den eleganten Townhouses der Upper East Side um das Guggenheim Museum herum oder in den Backsteinbauten Harlems. New York lebt von dieser kulturellen Mischung, das ist es was diese Stadt so besonders macht. Natürlich, die Menschen gehen gerade in Down- und Midtown schneller als in Wien - solange es sich nicht um fotografierende Touristen handelt. Der Umgangston in den Geschäften und Restaurants ist ein freundlicherer, dafür ist auch der Geräuschpegel in den Restaurants ein viel höherer. Manchmal versteht man die Unterhaltung am Nebentisch besser als die mit dem eigenen Gegenüber. Lauter, schneller und höher ist hier besser. Viel Wert wird außerdem auf Branding gelegt, etwas was in Wien noch nicht ganz so verbreitet ist. Jeder weiß, sich bestens zu verkaufen und kann aus dem Stehgreif eine perfekte Ansprache ohne viele Ähs und Öhs halten. Das Verkaufen liegt vielen hier einfach im Blut. Aber auch die Hilfsbereitschaft und die Unterstützung der Nachbarn, was einem vielleicht in einer so großen, hektischen und engen Stadt seltsam vorkommen mag.


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Dienstag, 18. November 2014

Ein Apple Shop ohne iPhones

Man kennt sie, die Apple Shops. Meistens recht minimalistisch ausgestattet, damit Smartphones, Computer und Tablets besser zur Geltung kommen. Das Interior soll ja nicht von den präsentierten Produkten ablenken.

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Oftmals bilden sich bei der Veröffentlichung von neuen Produkten, wie zuletzt dem iPhone 6, lange Schlangen vor den Stores. Auch Fans die vor dem Eingang campieren, um als erste oder zumindest als zehnte das begehrte Device in den Händen zu halten, sind in diversen Großstädten mittlerweile ein gewohnter Anblick geworden. Die Firmenzentrale und somit das Herz des US Konzerns, befindet sich - wie sollte es anders sein - im Silicon Valley. Genauer gesagt in der kleinen kalifornischen Stadt Cupertino am Infinite Loop 1. 

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Bis auf den Parkplatz und die Lobby des Elektronik-Riesen gibt es aber nicht viel zu sehen. Ein Blick in das Innere des Campus wird Besuchern freundlich aber doch bestimmt vom Sicherheitspersonal verwährt. Das kann man natürlich nachvollziehen, es handelt sich ja um Büro- und Entwicklungsräumlichkeiten und nicht um eine Shoppingmall. Neben dem Eingang des Hauptgebäudes befindet sich dafür ein doch recht gut besuchter Apple Store mit allerlei Merchandising. Von der Tasse bis zum T-Shirt finden Fans dort diverse Produkte mit dem bekannten Apfel Logo. Bezahlen kann man diese Produkte aber nur mit Kreditkarte, Bargeld wird nicht akzeptiert.

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Eines kann man allerdings vor Ort nicht erwerben - Devices. Die Produkte liegen zwar auf und man kann sie ausgiebig testen aber ein Preisschild sucht man vergebens. Es handelt sich hierbei wohl weltweit um den einzigen Apple Shop in dem es weder iPhones, iPads noch Macbooks zu kaufen gibt.

Samstag, 15. November 2014

Nachts im (Tech) Museum

Das "The Tech Museum of Innovation" befindet sich in Downtown San Jose, der inoffiziellen Hauptstadt des Silicon Valleys, nicht unweit des Adobe Systems Hauptquartiers. Der Fokus des Hauses liegt darauf, das Thema Technologie so breit und einfach wie möglich, zu vermitteln. Vor allem richtet man sich dabei an jüngere Menschen und Schulklassen.

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Einmal im Monat gehört das Museum abends aber ganz den Erwachsenen. "Nachts im Museum" sozusagen, mit Eintritt ab 21 Jahren inklusive Ausweiskontrolle. Das Event startet um 19 Uhr und nennt sich "Tech After Hours". Für die gute Stimmung sorgen eine Weinverkostung und frische Snacks am Dach des Museums sowie diverse Bars auf allen Ausstellungs-Etagen bei denen auch alkoholische Getränke und Cocktails angeboten werden. Über die Audio-Anlage des Museums läuft laute aber nicht störende Partymusik. Das Publikum an diesem Abend ist buntgemischt, man sieht ältere Pärchen genauso wie Gruppen von jungen Leuten.

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Geboten wird einiges. Gleich beim Eingang gibt es eine Nintendo WiiU Mario Kart 8 Competition und in einem der oberen Stockwerke ein Just Dance Battle auf der neuen Microsoft Konsole. Zwischen den vielen Besuchern tummeln sich dann auch eifrig die Mitarbeiter des Museums, die sichtlich Spaß haben an dieser außergewöhnlichen Veranstaltungsreihe. So vermitteln sie aktiv Wissenswertes in den diversen Austellungsräumen und laden Interessierte etwa in den Erdbeben-Simulator oder den Jet Pack Chair ein.

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Zu sehen gibt es in diesem Museum unterschiedlichste Exponate aus dem Bereich Technologie. Da wäre die Ausstellung zur Mondlandung und allgemein zur Raumfahrt oder die ersten Generationen von Mobiltelefonen etwa von Motorola. Man kann Roboter mit diversen Funktionen zusammensetzen und diese durch einen separaten Playground steuern. Dem 3D Drucker beim arbeiten zuschauen oder eine virtuelle Rollercoaster-Strecke zusammenstellen, die man dann auch gleich auf der großen Leinwand fahren kann. Die Hochschaubahn düsst aber erst dann los wenn auch wirklich alle physikalischen Gesetze berücksichtigt worden sind. Von der Silicon Valley Innovation Gallery bis zur virtuellen und im Baukastensystem konzipierten Musikproduktion per Touchscreen findet sich so ziemlich alles wieder was moderne Technik hergibt. Natürlich bekommt man auch einen Eindruck wie sich diese in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und wohin die Reise beispielsweise bei Technologien für die menschliche Gesundheit vielleicht gehen könnte.

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Fast das ganze Museum ist interaktiv aufgebaut. "Don't Touch" ist hier absolut unerwünscht. Einen Knopf zum Drücken gibt es immer irgendwo im The Tech. Das innere Kind darf also getrost für einen Abend ungezügelt freigelassen werden, was die meisten Besucher auch mit viel Hingabe und Begeisterung tun. Ganz nebenbei lernen hier auch Erwachsene noch das eine oder andere Wissenswerte über Technik und zukünftige Entwicklungen. Alles in allem eine mehr als gelungene und empfehlenswerte monatliche Veranstaltungsreihe.

Donnerstag, 13. November 2014

Journi - einmal Silicon Valley und zurück

Das Journi Team ist seit ein paar Wochen zurück aus Kalifornien und darf sich seit gestern über den Content Award in der Kategorie "Beste App" freuen. Den vergangenen Sommer konnte das junge Unternehmen im Rahmen des "Go Silicon Valley" Programmes der WKO im Tech-Himmel schlechthin verbringen. Andreas Röttl ist Gründer sowie CEO der Reiseapplikation. Er spricht über die Zeit in der Bay Area, unternehmerische Kulturunterschiede und welche Ziele es in Zukunft für das junge Startups noch zu erreichen gilt.

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Für alle die Journi noch nicht kennen, wer steckt eigentlich hinter dieser erfolgreichen iOS App

Andreas Röttl: Journi wurde als GmbH mit einem ersten Pre-Seed Investment im Mai 2014 von Bianca Busetti (Produktdesign), Christian Papauschek (Entwicklung) und mir (Geschäftsführung, Marketing) gegründet. Ende Juni 2014 ging unsere Web und iOS Version online. Das Team arbeitet bereits seit zwei Jahre sehr eng und großartig zusammen.

Habt ihr das Projekt komplett eigenverantwortlich finanziert oder gab es die eine oder andere Förderungen für euer Unternehmen?

Röttl: Das erste Jahr vor dem Investment kam alles aus eigener Tasche und nachdem wir uns keinen Lohn auszahlen, tut es das noch. Förderungen gab es nur von einer Stelle für unseren Auslandsaufenthalt im Rahmen des Export-Schecks. Anfangs hat uns wohl niemand bei den Förderstellen in Wien zugetraut so schnell ein Produkt wie Journi umzusetzen und dann auch noch ein solches Wachstum vorzulegen. In der ersten Jahreshälfte sind wir in Bezug auf Förderungen überall abgelehnt worden. Vor allem das wir auf Wachstum gesetzt haben, anstatt von Beginn an ein Geschäftsmodell zu verfolgen entspricht nicht den Vorstellungen der Fördereinrichtungen. Man benötigt meist einen Businessplan sowie eine Projektplanung für drei Jahre. Nur so läuft es einfach nicht. Nichtsdestotrotz werden wir es im neuen Jahr wieder versuchen.

Trotz der Hürden, habt ihr euch als Startup und Gründer aber in Wien wohl gefühlt?

Wien wird da immer besser und wir fühlen uns natürlich generell in Wien sehr wohl. Man hat im Gegensatz zu San Francisco einen viel besseren Lebensstandard, bekommt wahrscheinlich sogar leichter gut ausgebildete Teammitglieder und hat eine sehr gut vernetzte, kleine Szene in der sich jeder kennt. Es gibt laufend Meetups und die Community wächst stetig. Die Gesellschaft und die Behörden sind aber noch lange nicht da, wo sie eigentlich sein sollten. Es gibt einige ungelöste Probleme, beispielsweise, dass es viel zu wenig Investitionskapital zu schlechten Konditionen gibt. In den USA sind Unternehmen wie wir dreimal so hoch bewertet und tun sich viel leichter Investitionskapital aufzustellen und haben dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil, weil sie mehr Geld haben und nicht schon nach der Investitionsrunde schon wieder nach Geld suchen müssen. Unser System stellt Startups nach wie vor Steine in den Weg. Stichwort: Gründung und Steuern - und so wird es schwierig neue Innovationen erfolgreich umzusetzen.

Um was genau geht es bei Journi? Welchen Mehrwert haben Personen die sich die kostenlose App aufs Smartphone laden?

Journi ist die einfachste Art und Weise seine Reisemomente zu erfassen, zu teilen und jederzeit wieder zu finden. Journi ist sowas wie die neue Generation eines Reisetagebuches. Die Anwender machen Bilder und Notizen auf ihren Trips und Journi erledigt den Rest. Auch offline, also ohne Roaminggebühren befürchten zu müssen. Freunde und Familie werden dann automatisch auf dem Laufendem gehalten und können der Reise in Echtzeit via App, Web oder Email folgen. Am Ende hat man einfach mehr von seiner Reise und eine unvergessliche Erinnerung. Mit der neuesten Version kann man Reisen auf Journi auch gemeinsam erstellen. Mehrere Anwender können über verschiedene Geräte Momente in der selben Reise teilen und haben so alle Fotos und Notizen an einem Ort. Der Austausch nach der Reise wird also überflüssig.

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Zu welchem Zeitpunkt war der Moment da wo ihr ins Silicon Valley gehen wolltet?

Wir wussten immer, dass wir mit einem Produkt wie Journi unbedingt in das Startup Mekka müssen. Für unsere weitere Entwicklung war der mögliche Zugang zu ähnlichen Startups und deren Gründern, dem Know-How und Investoren Gold wert. Nicht zuletzt auch deshalb weil von Anfang an die USA neben Deutschland die stärkste Anwendergruppe unseres Service stellte.

Wie kann man sich den Bewerbungsprozess für das Silicon Valley Programm der WKO vorstellen?

Die Bewerbung für das Go Silicon Valley Programm ist sehr gut organisiert und einfach aufgebaut. Am Anfang gibt es die schriftliche Bewerbung. Die interessantesten Projekte werden dann zu einigen Workshops und den Austausch mit Alumnis eingeladen, um sich auf das entscheidende Pitching vor einer US-Jury vorzubereiten. Man hat maximal 10 Minuten Zeit um mit seiner Präsentation zu überzeugen. In dieser kurzen Zeit müssen Pitch sowie Fragen und Antworten Platz finden. Die Einteilung bleibt einem selbst überlassen. Bei uns war es ca. drei Minuten Präsentation und der Rest Q&A.

Die meisten Gründer eines Web- oder Tech Unternehmens träumen vom Valley - wie waren eure ersten Eindrücke?

Wir haben die drei Monate hauptsächlich in San Francisco verbracht, wo wir erstmal alle von den niedrigen Temperaturen und dem Nebel geschockt waren. Das war im Valley dann um einiges angenehmer: Sonnenschein und 10 Grad wärmer als in SF. Da die Startup Szene aber vermehrt in San Francisco anzutreffen ist und immer mehr in die Stadt drängen wegen der niedrigeren Preise und kürzeren Wege haben auch wir uns entschieden zu 80% in der Stadt zu sein. Hinzukommt, dass wichtige Vertreter der Travel Scene wie zum Beispiel Airbnb in San Francisco sind und auch die für uns relevanten Meetups dort statt fanden.

Dienstag, 11. November 2014

Studieren unter der Sonne Kaliforniens

Vierzig Minuten südlich von San Francisco und dreißig Minuten vom Pazifik entfernt, dort liegt die weltberühmte Stanford University. Wahrscheinlich hätten die meisten von uns nichts dagegen an einem solchem Campus - unter der Sonne Kaliforniens - zu studieren. Besucht man die mehr als hundert Jahre alte Universität, weiß man sofort, es ist nicht nur das angenehme Wetter, welches tausende Studierende aus aller Welt in die Nähe von Palo Alto zieht.

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Die private Hochschule liegt im Herzen des Silicon Valley und das merkt man nicht nur an den gestifteten Häusern von William Hewlett und David Packard, besser bekannt als die Gründer des Technologiekonzerns "HP" und Absolventen von Stanford oder dem "Bill Gates Computer Science Building". Gates selbst war aber nie Student der Universität. Dafür aber der ehemalige Microsoft CEO Steve Ballmer, Marissa Mayer (Yahoo Vorsitzende), Jawed Karim (You Tube Founder), Peter Thiel (PayPal Founder) oder Larry Page und Sergey Brin die Google gegründet haben. Weiters wurden bekannte Unternehmen wie Intel, Ethernet, Macromedia oder Cisco Systems von Stanford Studierenden auf den Markt gebracht. 

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HP Gebäude 1 ©mittelmedia
Bill Gates Computer Science Building ©mittelmedia
HP Gebäude 2 ©mittelmedia

Die wenigsten Universitäten der Welt haben so einen Einfluss auf technische Entwicklungen wie Stanford. Der Standort im Silicon Valley hat sich als äußerst wichtig für die Universität, aber genauso für die dort ansässigen Unternehmen erwiesen. Für beide Seiten ein wahrer Gewinn. Die besten Köpfe der Welt zieht es nach Kalifornien an die Hochschule und gerade der vielschichtige Tech Bereich ist dabei für viele interessant. Das kommt natürlich auch den Tech-Konzernen im Valley zu Gute, denn die brauchen für die Best Heads nicht weit zu fahren. Ein Praktikum bei Google oder Facebook bzw. eine Anstellung nach dem Studium liegt Nahe. Stanford fördert schon seit längerem explizit den Unternehmer- und Gründergeist seiner Studierenden. Überdies bestehen sehr enge Verbindungen zu Investoren (Venture Capitalists) aus der gesamten Bay Area. Und auch die Universität selbst beteiligt sich aus einem eigens gegründeten Fonds finanziell an Unternehmensgründungen seiner Studierenden.

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Innovation liegt im Valley überall in der Luft und wird an diesem Ort auch noch stark forciert. Als reine Technische Universität kann man Stanford trotzdem nicht bezeichnen. Auch in anderen wissenschaftlichen Disziplinen werden Höchstleistungen erzielt, nur in manchen Sportarten hinkt man der universitären Konkurrenz nach. Stanford erhebt für sein Angebot eine Studiengebühr von etwas mehr als 20.000 USD pro Semester, wobei mehr als 80% der auf der Elite Uni inskribierten Studierenden eine finanzielle Förderung bekommen. Ein Umstand der gerne und stolz erwähnt wird.

Sonntag, 9. November 2014

Das größte Business Netzwerk der Welt

LinkedIn ist mit 300 Millionen registrierten Nutzern aus 200 verschiedenen Ländern weltweit das führende Business Network. Anders als bei Facebook oder anderen sozialen Netzwerken bezieht sich ein LinkedIn Profil bzw. die veröffentlichten Status Updates auf das berufliche Umfeld. Einerseits eine Visitenkarte 2.0, andererseits ein umfassendes Networking Tool für das 21. Jahrhundert. Die Zentrale von LinkedIn im Silicon Valley befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft bekannter Web- und Tech-Companies wie z.B. Google in Mountain View und verfügt über ein großzügiges Firmengelände. 

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Das kalifornische Unternehmen wurde 2003 von mehreren Personen gegründet und ging 2011 an die Börse. Etwa ein Jahr später wurde SlideShare übernommen - eine Webplattform um Präsentationen ins Netz zu stellen und mit anderen Mitgliedern oder auch öffentlich zu teilen. Des weiteren bietet LinkedIn die attraktive Möglichkeit prominenten "Opinion Leadern" aus der Business Welt zu folgen. So sind beispielsweise Bill Gates, Richard Branson, Arianne Huffington, Guy Kawasaki oder Jeff Weiner (LinkedIn CEO) regelmäßig aktiv und teilen Informationen mit ihren Followern. Auch sind viele Unternehmen im Netzwerk präsent, veröffentlichen dort Zahlen, Informationen oder suchen nach neuen Mitarbeitern.

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Im deutschsprachigen Raum ist die Hamburger Firma XING der Platzhirsch unter den Business Netzwerken. Doch auch hierzulande legte LinkedIn in der letzten Zeit stark zu. Pflegt man beruflich internationale Kontakte, dann kommt man auch bei uns kaum noch um das Unternehmen aus dem Silicon Valley herum.